Der „Karneval des Bösen“ steht vor der Tür

Was Eltern mit Blick auf Halloween für ihre Kinder tun können

Das in der heutigen Form neuheidnische Halloweenfest stellt christliche Eltern und Religionslehrer alle Jahre wieder auf die Probe: Wie ist den Kindern zu vermitteln, dass Halloween mit seinem Spuk und Grusel, seinen Partys und der Nötigung zur Herausgabe von Süßigkeiten („Süßes oder Saures?!“) nichts (mehr) ist, was mit der erlösenden Botschaft der Auferstehung Jesu zu tun hat, der durch seinen Tod „den Tod zertreten“ und „denen in den Gräbern das Leben geschenkt hat“? Denn Gott ist ein Gott der Lebenden, das Kreuz ist kein Totempfahl des Todes, sondern das Siegeszeichen derer, die durch die Taufe zum ewigen Leben berufen sind.

Mancherorts ist die Halloween-Bettelei bereits dabei, das regional noch verwurzelt Martinsfest, dessen Ursprung die Feier des auch in der Orthodoxie als Heiligen verehrten Martin von Tours samt seiner vorbildlichen Mantelteilung ist, zu verdrängen.

Doch mittlerweite reicht der zu Halloween erzeugte Druck bis in die Schulen, denn hinter der Maske des Grauens steckt nichts anderes als der Geist schaurigen Kommerzes. Während Eltern im Privaten meist einen guten Überblick über die Aktivitäten ihrer Sprößinge haben, ist die Beeinflussung, die in der Schule lautert, manchmal nicht recht einschätzbar.

Deshalb hat die Russische Kirche im Ausland (ROKA) für orthodoxe Eltern (in Bayern) einen Musterbrief entworfen, mit dessen Unterschrift Elterm in jedem Unterrichtsfach für ihr Kind „sowohl die Teilnahme an Halloween als auch die Teilnahme an Halloween-Programmen jedweder Art in und außerhalb der Schule für unerwünscht halten […] und aus christlichen Glaubens- und Gewissensgründen eine Beteiligung daran untersagen“.
Dem muss freilich eine ausführliche Aufklärung des Kindes durch die Eltern vorausgehen, warum Halloween gegen den christlichen Glauben steht und somit eine Teilnahme an Feiern unmöglich ist.

Da sich strikte Verbote erzieherisch gelegentlich als wenig zufriedenstellend erweisen, versuchen manche Kirchen, den christlichen Bezug zu Halloween (wieder) herzustellen. Dazu gibt es aus Mexiko praktische Vorschläge, von denen sich die meisten theologisch unproblematisch auch in der orthodoxen Kinderkatechese adaptieren lassen:

1. Heiligenkostüme
Alle, Kinder und Erwachsene, verkleiden sich als Heilige und jeder erklärt, warum er dieses Kostüm gewählt hat, was ihm an diesem Heiligen oder dieser Heiligen gefällt.

2. Süßigkeiten und Heiligenbildchen
Kindern, die an der Tür klopfen und um Süßigkeiten bitten, keine Süßigkeiten geben, die mit Symbolen von Halloween versehen sind, sondern normale Kekse, auf die ein lachendes Gesicht mit Heiligenschein gemalt ist und ihnen Heiligenbildchen schenken.

3. Gruppenaktivitäten durchführen
Teilen Sie die Gäste des Festes in Gruppen ein und geben Sie ihnen Material (Kreppapier, Seidenpapier, Schnüre etc.), damit sie ein Heiligenkostüm basteln können, das dann ein Mitglied der Gruppe anzieht. Jedes Team erklärt, warum es diesen Heiligen gewählt hat und was es von seinem Leben weiss. Am Ende gibt man allen einen Preis für ihre Kreativität und Mühe. […]

5. Videofestival
Ein kleines Videofestival mit Filmen über Heilige organisieren.

6. Zitate von Heiligen im ganzen Haus
Auf die Pinnwand mit den Meldungen der Pfarrei oder auf eine Wand im Haus – es kann auch der Kühlschrank sein! – Zettel mit Lieblingssätzen von Heiligen befestigen, vor allem vom Patron der eigenen Pfarrgemeinde oder Namenspatronen der Familie.“